Vier junge Sportler*innen, ihr Gepäck und vier Bikes fahren in einem roten Kombi Richtung Westen. Keine Einleitung in einen mässigen Witz, sondern der Start in ein fantastisches Oster-Wochenende. Anreise am Freitag, Middle am Samstag, Sprint und Training am Sonntag, Langdistanz und Rückreise am Montag.

Freitag: Die Anreise mit dem Auto beginnt in Bern um 11 Uhr. Ca. fünf Stunden Fahrtzeit, ein Zwischenstopp, die Ankunft am Camping Platz und das Einrichten des Bungalows war unser Tagesgeschehen. In Frankreich gefiel uns das heisse Wetter ausserordentlich und das Z’nacht konnten wir sogar auf der kleinen Veranda geniessen.

Unser Campingplatz lag direkt an der Ardèche – Adrian in der schönen Abendstimmung (und ein Graureiher im Hintergrund).

Samstag: Da der Start für die Mitteldistanz erst nach 14 Uhr war konnten wir ausschlafen. Adrian und Noah gingen noch auf eine kurze Exkursion in den nächsten Supermarkt und entdeckten einen schönen Platz an der Ardèche, der sich später noch als wichtig erwies.
Der Aufbruch zur Mitteldistanz für einige mit dem Bike, für andere mit dem Auto erfolgte kurz nach dem Z’mittag.
Middle: Die Mitteldistanz erwies sich als äusserst schwierig – Kartentechnisch wie auch Biketechnisch – und spannend. In Post-Race-Interviews erklärt Noah sogar, es sei die spannendste Mitteldistanz gewesen, die er jemals gefahren sei.

– Vom Start direkt in die technisch sehr schwierige Passage P.1-P.3.
– Zu P.4 ein langer biketechnisch anspruchsvoller Aufstieg.
– P.4-P.8 technische downhills.
– P.8-P.9 langsame Passage, tempo muss reduziert werden um die Richtigen Trails zu erwischen.
– P.12-P.13 die erste längere Routenwahl. Schnellste Route: Nach unten auf die Teerstrasse, danach nördlich bis zur Wegabzweigung mit Hindernis, dort durch den Graben, über den gepunkten Weg mit Hindernis, runter auf die Teerstrasse und dann von Westen zum Posten.
– P.18-P.19 nächste längere Routenwahl. Schnellste Route: Nördlich bei Posten nr. 52 und nr. 31 vorbei
– P.21-P.22 Umkehren und Hochbeissen lohnt sich.
Routen: https://www.livelox.com/Events/Show/76540/Nationale-MD-Montreal-16042022
Resultate: http://cdco07.fr/images/classements/VTT_O_MD_MONTREAL_RESULTAT_SI_16_04_22.html

Nach der Middle stand nach Hause fahren, leckeres Risotto kochen und Essen auf dem Programm.

Sonntag: Für den Sprint mussten wir ein wenig früher aufstehen. Das Sprintgebiet war aber fast am gleichen Ort wie die Middle. Auch darum erhofften wir uns ein gleich spannendes Rennen wie die Mitteldistanz. Und wir wurden nicht enttäuscht.

Auch hier lagen wieder Schnelligkeit und Orientieren im Mittelpunkt. Routenwahlen mussten kaum getroffen werden.
Eine Sekunde Unsicherheit auf der Karte kann im Lauf schnell einige Sekunden kosten. Ein Zögern kostet Zeit, ist aber immer noch besser als ein Verfahren.
P.9-P.10 unterlief Noah ein grosser Fehler. Eine Sekunde war er nicht Sicher auf der Karte und schon ist man mit dem Bike so weit weg, dass man sich auffangen muss. Ein solcher Fehler kostete Noah mehr als eine Minute, während ein kurzes Zögern und Kartenlesen wohl nur wenige Sekunden gekostet hätte.
P.13-P.14 erste und einzige lange Routenwahl. Westich raus bis auf die Teerstrasse, danach die Harnadel-kurve und auf der Teerstrasse nach Süden. Anschliessend auf Teerstrasse und Trail runter in den Graben. Im Graben ist rechts die schnellere Route (unten an Posten nr. 61 vorbei, und dann von oben zum Posten 14).
P.14-Ziel wurden noch schnelle Beine und viel Konzentration gefordert.
Apropos Konzentration. Wie wichtig diese ist zeigt auch der Lauf von Simi. Simi hat bei einem kurzen Kartenkontakt von P.7 zu P.9 gelesen und schon ist es passiert. P.8 hat Simi nicht angefahren. Dadurch, dass im Bike-OL so wenig Kartenkontakt möglich ist, oder man jedenfalls so wenig Kartenkontakt wie möglich haben will, da jeder Kartenkontakt – vor Allem auf Trails – eine Einbusse in Geschwindigkeit, Sicherheit und somit Zeit bedingt, ist der einzelne Kartenkontakt umso wichtiger. Eine kurze Unkonzentriertheit hat meist verheerende Folgen.
Routen: https://www.livelox.com/Events/Show/76566/CDL-Sprint-Sanilhac
Resultate: http://cdco07.fr/images/classements/VTTO_SPRINT_Sanilhac_Resultat_SI_17_04_22.html

Nach dem Sprint fand auf der gleichen, etwas erweiterten Karte ein free-order Training statt. Da am nächsten Tag eine harte und lange Langdistanz angesagt war, hielten wir das Training kurz. Später zurück auf dem Camping gingen wir noch zum oben genannten Platz an der Ardèche und hatten etwas Spass.

Vor Allen hat Simon mit seinem Style und seinen Tricks überzeugt.

Montag: Früh aufstehen, packen, putzen. Alles vor der Abfahrt zur Langdistanz, welche etwas weiter entfernt von unserem Camping, als die anderen beiden Wettkämpfe stattfand. Eine Langdistanz die ihrem Namen treu war und alle Elemente einer spannenden Langdistanz mitgebracht hatte. Schwierige Routenwahlen, viele Optionen und physisch anspruchsvolles Gelände. Zusätzlich fand diese Langdistanz auch an Adrians Geburtstag statt (nomau Aues Guete 🥳). Was will man mehr als dieses spannende Rennen an seinem Geburtstag?

Ich versuche mich weder in der Beschreibung der Routen noch in der Erklärung der Routenwahlen. Dies würde die Beitraglänge sprengen und schlussendlich würdet ihr als Leser immer noch nicht wissen welche Route ich meine. Also geniesst doch die verschiedenen Patzer aber auch Geniestreiche des zwei stündigen Rennens auf Livelox.
Routen: https://www.livelox.com/Events/Show/76614/Nationale-LD-Ailhon
Resultate: http://cdco07.fr/images/classements/VTT_O_LD_Ailhon_RESULTAT_SI_18_04_22.html

Die Rückreise folgte auf die Langdistanz und nach vielen Kilometern und viel Gesässmuskelschmerzen kamen wir alle (ausser der linke Seitenspiegel des roten Golfs von Jäggis) wieder gesund zurück in die Schweiz, wo wir uns natürlich trotz vier aussergewöhnlich schönen und spannenden Tagen immer noch am wohlsten fühlen.