Das Schweizer MTBO-Team ist nach einer erfolgreichen Woche in Litauen wieder zuhause. 

Vom 15. bis 18. Mai fand die MTBO-Europameisterschaft in der litauischen Hauptstadt Vilnius statt. Unser Team, bestehend aus Adrian Jäggi, Celine Wellenreiter, Flurin Schnyder, Jana Lüscher, Malin Röhrl, Noah Rieder und Ursina Jäggi, wurde von unserer Trainerin Christine Schaffner und Physiotherapeutin Marita Hotz begleitet. Wir reisten bereits einige Tage früher an, um letzte Vorbereitungen zu treffen. Leider musste Flurin aufgrund schwerer Darmprobleme ins Spital eingeliefert werden. Die Vorbereitungstrainings fanden auf relevantem Terrain statt, mit kurzen, aber technisch anspruchsvollen Strecken, die höchste Konzentration erforderten. Dank dieser Vorbereitung waren wir optimal auf die Rennen vorbereitet.

Die EM begann am Donnerstag, den 15. Mai, einem sehr kalten Tag, mit einem Massenstart. Während Flurin noch im Spital lag – obwohl die Diagnose einer Salmonelleninfektion zu diesem Zeitpunkt bereits feststand – erreichten wir die Ziellinie in einem Rennen, das eher physisch als technisch war. Gute Routenwahlen waren dennoch entscheidend für ein erfolgreiches Ergebnis. Bei den Frauen erzielte Jana Lüscher mit einem 8. Platz das beste Ergebnis, bei den Männern Adrian Jäggi mit einem 9. Platz. Unsere Juniorin Malin Röhrl belegte auf der Langdistanz den 4. Platz.

Am nächsten Tag, Freitag 16. Mai, wurde die Mitteldistanz in einem eher flachen Wald ausgetragen, der jedoch einige steile Hänge und ein sehr gutes Wege- und Pfadnetz aufwies. In Kombination mit einer cleveren Streckenführung entstand so ein sehr interessanter und unterhaltsamer Mitteldistanzlauf in einem von Kiefern dominierten Wald. Ein guter Einstieg in die Karte war entscheidend, um das Rennen fehlerfrei zu beenden. Bei den Männern sicherten sich Noah Rieder den 4. Platz und Adrian Jäggi den 6. Platz. Beide zeigten sehr gute Rennen, gewannen jeweils ein Diplom und kamen dem Podium ganz nah! Bei den Damen erreichte Ursina Jäggi mit dem 11. Platz die beste Platzierung. Unsere Juniorin Malin Röhrl belegte den 6. Platz; nach einem Fehler und einem platten Reifen war sie hungrig auf mehr. Die grösste Überraschung für uns alle war, Flurin an der Ziellinie zu sehen und ihn anfeuern zu hören. Endlich hatte sich seine Infektion gebessert, und er war gerade aus dem Spital entlassen worden!

Das nächste Rennen war der Sprint am Samstag, den 17. Mai. Das Gelände war vom Regen durchnässt, der uns während der gesamten Quarantäne begleitet hatte. Der erste Teil des Sprints war physisch anstrengend und führte durch einen Wald mit sehr steilen Hängen, wo die Berücksichtigung der Höhenlinien bei der Routenwahl entscheidend war. Der zweite Teil des Sprints verlief in einem sehr schnellen und ziemlich flachen Stadtwald, wo es darauf ankam, jeden Kontrollpunkt präzise anzusteuern und die Renngeschwindigkeit nicht zu verlieren. Das beste Ergebnis bei den Schweizerinnen erzielte Celine Wellenreiter mit Platz 7, bei den Männern Noah Rieder mit Platz 10. Doch der Höhepunkt war, als sich unsere Juniorin Malin Röhrl zur Sprint-Europameisterin krönte! Es war grossartig, sie mit dem gesamten Team beim Singen der Schweizer Hymne zu begleiten, während die Flagge gehisst wurde. Sie verfolgte das Ganze vom höchsten Punkt des Podiums aus, voller Emotionen und Stolz.

Den Abschluss der Europameisterschaft bildet die Mixed-Staffel. Im ersten Team starteten Jana Lüscher, Noah Rieder und Adrian Jäggi in dieser Reihenfolge. Unser zweites, reines Frauenteam bestand aus Celine Wellenreiter, Malin Röhrl und Ursina Jäggi. Leider erzielte keines unserer Teams ein zufriedenstellendes Ergebnis. Doch wir sind entschlossen, weiterzukämpfen, damit wir an dem Tag, an dem alles zusammenpasst, ganz oben stehen können!

Mit 1 Goldmedaille, 4 Diplomen, weiteren Erfolgen und vielen wertvollen Erfahrungen kehren wir nach Hause zurück, um uns auszuruhen und zu erholen. Schon bald werden wir uns neuen Zielen stellen, denn die Weltmeisterschaft findet bereits in 13 Wochen in der polnischen Hauptstadt Warschau statt – eine Zeit, die sicher schnell vergehen wird.