Mit fünf Medaillen und drei Diplomen war das wohl eine der erfolgreichsten Weltmeisterschaften für unser Team. Das Bestehen in allen Situationen, das gegenseitige Unterstützen und die Freude über die Erfolge sind weitere Zeichen, dass wir als Team stets stärker und auch besser werden.

Doch zurück zum Anfang!
Uns erwarteten in Warschau fünf Rennen in sechs Tagen. Die vier klassischen Einzel-Rennen, Sprint, Middle, Massenstart, Long und zum Abschluss das Team-Rennen, die Staffel.
Aus 24 Ländern erwarteten uns Konkurent*innen, alle Teams waren ready für das Saisonhighlight!
Was im Vorfeld nur zu erahnen war, bestätigte sich während der Wettkampfwoche: Die ausgewählten Gebiete waren abwechslungsreich, anspruchsvoll und machten die Weltmeisterschaften zu einem sehr besonderen Erlebnis.
Die detaillierten Berichte zu den einzelnen Rennen und wie es uns dabei ergangen ist, könnt ihr hier nachlesen: https://www.swiss-orienteering.ch/de/news/bike-ol.html
Was dem Autor des Berichts aber besonders in Erinnerung geblieben ist und was er hervorheben möchte, sind folgende Punkte – chronologisch geordnet:
Sprint
Das Gelände war aussergewöhnlich: ein ehemaliges Militärgebiet, das heute als Naherholungsgebiet genutzt wird. Die Bahnleger*innen konnten hier aus dem Vollen schöpfen. Das Querfahren war wie überall in Polen erlaubt, auch wenn es im Sprint weniger entscheidend war.
Der Wettkampf führte zu Beginn direkt in ein dichtes Netz von Biketrails, wo schnelle und präzise Navigation mit kühlem Kopf gefragt war. Anschliessend ging es in den eher einfacheren nördlichen Teil, in dem man kaum Zeit gewinnen, aber sehr wohl viel verlieren konnte. Zum Schluss führte die Bahn nochmals in den technischen südlichen Abschnitt, wo höchste Konzentration nötig war – hier entschieden sich die Medaillen.
Unsere Athletinnen nutzten die Chance: Celine gewann mit einem hervorragenden Rennen die Silbermedaille, ihre erste Elite-Einzelmedaille, die ihr grossen Respekt und viel Selbstvertrauen einbringen soll! Auch Malin überzeugte mit Bronze bei den Juniorinnen und bewies, dass sie nicht nur physisch, sondern auch technisch auf höchstem Niveau unterwegs ist.

Mitteldistanz
Besonders im Gedächtnis bleibt der südliche Teil des Rennens, der als extrem anspruchsvoll galt. Viele bezeichneten es als eines der schwierigsten Rennen seit Langem. Jeder kleine Fehler konnte grosse Zeitverluste nach sich ziehen. Am besten meisterten die finnischen Athlet*innen dieses Terrain (vgl. Ranglisten). Zurückschauend trauert der Autor sehnsüchtig dem so spannenden Rennen hinterher. Ob wohl überhaupt mal wieder ein so spezielles Rennen stattfinden wird?

Massenstart
Hier bleibt neben der sportlichen Leistung vor allem ein starkes Zeichen von Fairness und Menschlichkeit in Erinnerung: Eine französische Athletin erlitt wegen der grossen Hitze einen Hitzeschlag. Zahlreiche Läufer*innen hielten an, halfen ihr und verzichteten auf ihre eigenen Chancen, auch solche, die um Medaillen kämpften. Dafür empfinden wir grossen Respekt und Dankbarkeit. Es ist schön zu sehen, dass dies in unserem Sport selbstverständlich ist. Übrigens fährt Malin bei den Juniorinnen auf den dritten Platz und sichert sich so ihre zweite Bronze-Medaille.
Langdistanz
Die Langdistanz war vor allem durch die extreme Hitze geprägt. Temperaturen von über 30 Grad machten eine gute Flüssigkeitszufuhr entscheidend. Die Arenapassage mit Getränkeübergabe war für viele ein Schlüsselmoment, um das Rennen überhaupt zu Ende fahren zu können. Brillieren konnte Ursina mit ihrem dritten Rang, einer weiteren Elite-Medaille und der Bestätigung, dass sie sich nach ihrer Rückkehr in den Leistungssport immer noch ganz an der Spitze des Feldes befindet. Der Autor erinnert sich an den Speaker in der Arena welcher betonte: “This is the same Ursina Jäggi who won Gold at the Worldchamps thirteen years ago!”. Ein sehr spezieller Moment!
Ah, und Malin zum dritten! Doch diesmal GOLD! Zeitgleich mit einer Litauerin sichert sich Malin ihren ersten Junioren-Weltmeisterinnen Titel. WOW!


Staffel
Was die Staffel immer besonders macht, ist der Teamgeist. Für andere zu fahren und nicht nur für sich selbst, verstärkt alle Emotionen – die positiven wie auch die negativen. Für uns war es ein bewegender Abschluss, dass sowohl das Frauen- als auch das Männerteam einen Diplomrang erkämpfen konnte.
Auch das Gelände war wieder aussergewöhnlich: Das Wettkampfzentrum befand sich in einem Hippodrom des polnischen Militärs. Damit die Athlet*innen nach dem Start aus der Arena herausfahren und später wieder hineinkommen konnten, wurden extra Zäune geöffnet, ein spezielles und wahrscheinlich einmaliges Erlebnis für alle Beteiligten.
Grundsätzlich bleibt vor allem eines: Dankbarkeit.
Danke an alle Menschen, die einen solchen Event möglich machen, die mit grossem Einsatz und viel Freiwilligenarbeit aussergewöhnliche Bahnen in besonderen Geländen vorbereiten. Danke an alle, die unser Team unterstützen, unseren Spirit am Laufen halten und uns solche unvergesslichen Erlebnisse ermöglichen. Diese Momente sind nur möglich, weil wir im Hintergrund auf starke Unterstützung zählen dürfen, ein grosses Dankeschön an euch!