Falun – Uppsala 190km, 2h15min Fahrtzeit. Der O-Ringen so nah an der WM und nur eine knappe Woche dazwischen. Pflichtprogramm.
Per Kaderbus konnten wir angenehm ohne Gepäckkomplikationen (ausgeschl. Müsli) die kurze Strecke zurücklegen und uns bereits auf dem noch fast leeren O-Ringen-Camping einrichten.
Die Zeit zwischen WM und O-Ringen verbrachten wir mit Group-Coffee-Rides, gemütlichen Diskussionen, Musik hören und einem schönen, spontanen Trip nach Stockholm.
Der O-Ringen begann mit einer Langdistanz in Nåsten wo eine gute Abwechslung zwischen Navigieren auf schwierigen Trails, Routenwahlen und Umsetzungsgeschick geboten wurde. Aufregend war auch, dass wir die gleiche Zieleinfahrt hatten wie die Fuss-OL Läufer*innen. So konnten wir die Stimmung und das Feeling des legendären O-Ringen Ziel-Einlaufs auf dem Bike erleben. Die Resultate können alle auf der Results-Website vom O-Ringen unter den MTBO-Klassen eingesehen werden. Unter “Links” ist auch das Livelox verlinkt. O-Ringen Resultate. Adrian konnte mit einer soliden Performance den dritten Rang nach dem frisch Gebackenen Langdistanz-Weltmeister Marcus Jansson und seinem Landsmann Joel Ernstsson erreichen, mit einem kleinen Rückstand von 35 Sekunden. Auch Noah hatte ein gutes Rennen und konnte auf dem 4 Rang abschliessen.
Die zweite Etappe welche als Middle klassiert war, galt wohl eher als 50-minütiger Sprint. 38 Posten, kurze Teilstrecken und ein Stadtnahes Gebiet hat allen Teilnehmer volle Konzentration und Fokus abverlangt. auch hier gelang es wieder einem Schweizer aufs Podium. Noah klassierte sich mit einem fast fehlerfreien Rennen auf dem dritten Platz. Auch Silas hat für diese Etappe aufgedreht und den vierten Rang erreicht. Beat und Chrigä liefern beide ihr jeweils zweites top-ten Resultat in der Elite-Kategorie
Nach der zweiten Stage bereits der Ruhetag, und vor dem Ruhetag bekanntlich die Pre-Restday-Party mit dem Namen “2,5-Stage”. Nach einer gelungenen WM (siehe WM 2022, Säter/Falun (Schweden)) konnten wir mit einem guten Gewissen an der Party teilnehmen. Diese begann mit einem Bier-OL und hat damit die meisten von uns das erste Mal seit langer Zeit wieder zu Fuss in den Wald geschickt.
Am Restday selbst haben wir einen Besuch in der IKEA gemacht, da dort der IKEA-OL stattgefunden hat, welcher ein super lustiges Erlebnis war. Dies ist aber nicht der einzige Grund für unseren IKEA-Besuch. Minimum drei Vegi-Hot-Dogs, Pizzastücke, Kanelbullar, und Free-Refill Getränke haben uns am Mittag sehr erfreut.
Nach dem Besuch in der IKEA galt es noch die Elite-Fuss-OL-Läufer*innen in der Studenternas IP Arena anzufeuern. Obwohl die 23 Sekunden Vorsprung von Eline Gemperle auf die Zweitplazierte wohl nicht nur von unseren lauten Zurufen im Zieleinlauf kamen.
Doch schon gilt es wieder ernst mit der dritten Stage. Sprint. Man kann kaum Zeit gewinnen aber viel Zeit verlieren. Ein sehr urbaner Wald mit gut befahrbaren und gut sichtbaren Wegen aber einem sehr dichten Wegnetz war vor Allem in der Umsetzung der Routen und durch den hohen Speed anspruchsvoll.
Die vierte stage wurde im Bulletin beschrieben als: “You have to choose between bad or worse”. Diese Beschreibung traf den Nagel auf den Kopf. Über 100 Minuten, kaum gute Wege, viele sehr technische Trails, kaum Zeit zum Kartenlesen, keine Erholung für Körper und Kopf, schwierige Routenwahlen und sehr lange Teilstrecken haben physisch wie auch mental alles und teils noch mehr von den Teilnehmer abverlangt. Mit einem soliden Rennen konnte Noah mit mehr als einer Minute Vorsprung das Rennen gewinnen und so den ersten internationalen Elite-Sieg feiern. Das Gesamtklassement wurde in dieser Etappe nochmals stark auseinandergerissen und somit wurde ersichtlich, dass der Sieg zwischen Marcus Jansson und Noah mit 51 Sekunden Rückstand ausgemacht werden sollte. Der drittplazierte Tscheche Jan Hasek hatte bereits 6 Minuten Rückstand. Auf dem vierten Platz befand sich Adrian mit 7:02 Rückstand auf Jansson.
Zum Schluss des O-Ringen traditionell der Jagdstart. Wer zuerst ins Ziel kommt hat den gesamten O-Ringen gewonnen. 51 Sekunden nach Markus Jansson startete Noah in ein Rennen mit herausragenden Bahndaten. 47 Posten in nicht einmal 17 Kilometer. Viel Potential Fehler zu machen. Eine Unkonzentriertheit kann sich verheerend auswirken. Und wie angekündigt war dann auch das Rennen. Viele Posten auf kleinem Raum, stadtnahe gebiete mit steilen Rampen und über eine Stunde Action. Noah hatte ein sauberes konstantes Rennen und konnte sich immer näher an Jansson ansaugen. Bei Posten 35 konnte er Jansson sogar erblicken und ihm wurde klar, dass dies keine 50 Sekunden mehr sind. Leider sind ihm nach dem letzten Kartenwechsel 3 kleine Fehler unterlaufen, welche insgesamt mehr als eine Minute kosteten und so war die Chance auf den Sieg schnell weg. Mit dem zweiten Rang in der Etappe und dem zweiten Rang im Gesamtklassement ist Noah aber sehr zufrieden!
Leider ist Adrian auch genau nach dem letzten Kartenwechsel auf Position 4 ein Postenfehler unterlaufen, welcher ihm einen Misspunch einbrachte. Christine klassierte sich im Gesamtklassement auf dem souveränen vierten Rang und Arianna und Silas klassierte sich beide jeweils auf dem 10 Platz.
Nun kann nach der Abschlussparty die Heimreise per Zug beginnen und der Studiums/Berufs Alltag wieder die Überhand nehmen. Schon auf der Rückfahrt schauen wir nostalgisch Bilder der drei Wochen Schweden an und bei vielen lachen wir beim Anblick, bei einigen packt uns das Fernweh.
Die O-Ringen Woche war viel mehr als nur gut organisierte, spannende Wettkämpfe. Es war ein Beisammensein besonderer Art und hat bei uns allen einen Platz im Herzen eingenommen.
O-Ringen, we’re going to be back!