Es tat weh, das als öffentlich geplante SUIMTBO Camp über Ostern abzusagen. Wir hatten bereits ein Programm zusammengestellt, das sowohl Einsteigern wie auch Experten gerecht werden würde und wollten neue Leute mit der ausgezeichneten Teamdynamik des Kaders anstecken und die Leidenschaft für den Bike-OL teilen. Damit nicht die ganze Planung umsonst war, entschlossen wir uns kurzerhand das Camp zu einem Trainingslager fürs Kader und die Anschlussgruppe umzuwandeln.

Da das Trainingsprogramm mit nur vier intensiven Einheiten für gewisse Athleten nicht genug schmerzhaft war, nutzen zwei Athleten noch vor der ersten offiziellen Trainingseinheit die Option sich bei einer Technik-Challenge schmerzhafte Blessuren zuzufühern. Zweiter Athlet blieb dabei durch unvorstellbares Glück auf dem Bike und nutzte erst die Ausfahrt ins Trainingsgebiet der Flückigers, um sich den Boden genauer anzuschauen.

Am Nachmittag testeten wir ein erstes Mal das Tool „MapRun“. Dieses ermöglicht ein OL-Training ohne physischen Posten im Wald durchzuführen. Dazu muss lediglich das entsprechende Training auf ein GPS-kompatibles Gerät geladen werden. Das Gerät zeichnet dann die Position laufend auf und quittiert, wenn man sich in der Nähe des Postens befindet. Das Tool funktionierte gut, wies jedoch nicht die gleiche Präzision wie ein echter Posten auf. Insbesondere auf den Garmin-Uhren erfolgte das Quittieren in einem grösseren Umkreis um den effektiven Postenstandort als mit den Mobilfunktelefonen.

Am zweiten Tag simulierten wir einen Mitteldistanz-Wettkampf auf der identischen Bahn der Middle-SM aus dem 2012. Wir gingen wirklich tief in die „Suffer-Zone“, den roten Bereich, und konnten die Siegerzeit um 7 (Simon) respektive 6 Minuten (Adrian) unterbieten. Ob dies an schnelleren Bikes oder schnelleren Athleten lag, bleibt ungewiss. Wir vermuten jedoch, dass in beiden Bereichen Fortschritte erzielt wurden. Als Erholung stand am Nachmittag eine zweistündige Bike-Tour auf dem Programm.

Link 3drerun: http://3drerun.worldofo.com/index.php?id=-16838598&type=info

Der nächste Härtetest war ein Staffel-Wettkampf auf der Cross-Country Runde der Rothöchi. In 2er Teams galt es abwechslungsweise sieben Runden zu bewältigen. Dem Team Flurin/Noah gelang dies am besten. Geschickt setzte sich Noah nach dem Startschuss an die Spitze und bremste die physisch stärkeren Athleten in einem technical Uphill aus. Nach einigen Wechseln an der Spitze des Feldes konnte Flurin die Führung ausbauen und schlussendlich überquerte Noah als erster die Ziellinie. Daran konnte auch der sauber ausgeführte Tigersprung von Adrian nichts mehr ändern. Das Podest wurde komplettiert von den Teams Noe/Adrian und Chrige/Beat. Das Team Arianna/Simon musste mit der ledernen Medaille vorlieb nehmen.

Video XC-Staffel: https://www.instagram.com/p/CNkAddUg-x2/

Anschliessend „erholten“ wir uns aktiv mit einer weiteren Auswendig Bike-OL Übung bevor wir am Nachmittag an Bike-OL spezifischen Manövern feilten. Auf einer kurzen Strecke galt es möglichst schnell kleine und grosse Baumstämme zu überwinden und auf einem breiten Weg zu wenden. Dabei konnten verschiedene Techniken angewendet werden und mit dem SIAC-System ausgewertet werden. Wir stellten fest, dass die Wendetechnik mit ab dem Bike steigen wohl der Technik „Hinterrad-Slide“ ebenbürtig ist. Entscheidend ist vor allem eine saubere Ausführung.

Abschluss und Highlight bildete der Høker, ein Ultralangdistanz-Rennen mit Massenstart nach dänischem Vorbild von Koppigen nach Burgdorf. Dabei galt es über 10 Karten 66 Posten zu quittieren. Nach einem Startfurioso Beats (er kannte wohl im Dorf seiner Schwiegereltern einige unkartierte Abkürzungen) bildete sich ein Spitzentrio (Flurin, Adrian, Simon). Nach Rund einem Drittel wurden aus drei zwei und nach einem weiteren Drittel verblieb Adrian alleine an der Spitze. Er liess nichts anbrennen und sicherte sich den Sieg souverän. Bei den Damen siegte Lena vor Arianna. Erstere war so schnell, dass sie anschliessend (und vor dem Mittagessen) nochmals die Trails rund um Burgdorf geniessen ging.

Mittlerweile ist rund eine Woche seit dem harten Trainingslager vergangen. Körper und Geist sind von den vielen intensiven, teils qualvollen Einheiten erholt und wir blicken voller Zuversicht der anstehenden Wettkampfsaison entgegen. Dank den hochwertigen, von Schaffners organisierten, Trainings sind wir dafür bestens gerüstet.