Nach dem O-Ringen brauchten wir wohl alle eine Pause. Die Pause tat uns gut und entsprechend erfrischt begrüssten wir uns freudig letzten Dienstag in der Biathlon-Arena Lenzerheide, zum Start des Trainingslagers.

Wir starteten direkt mit einer Tour, die Simi geplant hatte. Via Scalottas biketen wir nach Thusis und nahmen von dort aus das Postauto auf den Glaspass. Der Glaspass-Trail führt zuerst über Schaf-und Kuhweiden, bevor er im Wald verschwindet und eher flach und flowig wird. Nach einer kurzen Traverse auf der Kiesstrasse, folgen dann auch wieder steilere Passagen, und ausgewaschene schmale Spuren, die den Trail eher tricky machen. Zudem war er an diesem Dienstag noch ein wenig nass. Unten in Thusis angekommen, nahmen wir erneut das Postauto, aber nur noch bis nach Obertschappina. Von dort aus trampten wir selbst noch ein wenig den Berg hinauf zum Start des Hara-Kiri-Trails. Der Name ist absolut Programm. Teilweise ist der Trail sehr steil, grösstenteils ist er jedoch moderat steil und lädt zum ultraschnellen Fahren ein. Jedoch ist der Trail von A bis Z mit Wurzeln übersät, die auch zu heftigen Stürzen führen können, wenn man nicht aufpasst.

Am Tag darauf, stand ein Krafttraining am Morgen und ein Intervalltraining am Nachmittag auf dem Trainingsplan. Trotz den super Trails überall um die Biathlon-Arena herum, war wohl niemand allzu traurig, dass wir morgens nicht biken gingen, denn es regnete. Einzig Simi liess es sich nicht nehmen und fuhr alleine nach Chur runter, wo er anschliessend die Home-Trails von Nino Schurter unsicher machte. Besonders freute uns, dass auf dem Nachmittags-Intervall auch Maja mal wieder mit uns trainieren konnte!

Für den ersten September kauften wir uns alle eine Bergbahnen-Tageskarte, welche uns den ganzen Tag den Berg hinauf brachte. Via Parpaner Rothorn ging es nach Arosa, Aroser Weisshorn bis nach Chur, wo wir uns eine feine Pizza zum Zmittag holten. Frisch gestärkt, nahmen wir das Poschi bis nach Parpan, fuhren weiter bis zur Rothornbahn und biketen dann von der Spitze des Rothorns via Alp Sanaspans zurück zur Biathlon-Arena. Tönt nach einem strengen Tag – für einen war das aber noch nicht genug. Simi rannte am Morgen ohne Frühstück aufs Rothorn und entschloss sich abends auf der Alp Sanaspans noch spontan, das Lenzerhorn zu erklimmen. Zwei Bergläufe und einen Tag lang Biken – die spinnen, die Winterthurer.

Am Folgetag teilte sich unser Team auf. Die einen hatten sich eine Zweitageskarte gekauft und nahmen für die Uphills erneut die Bähnlis. Die andere Gruppe startete von Lenz nach Alvaneu und pedalte von da aus auf die Furcletta di Arosa. Von der Furcletta, oder wie Chrigä sie nennt, “Furcella”, kann man einen der schönsten Trails in der ganzen Schweiz fahren. Er führt das ganze Welschtobeltal runter bis unterhalb Arosa. Der Trail geht ewig, ist sehr abwechslungsreich und das Tal ist landschaftlich atemberaubend schön:

Aussicht im Welschtobel, talabwärts.

Von Arosa pedalten wir erneut eine lange strecke hoch und konnten dann von etwas unterhalb des Aroser Weisshorn wieder via Ochsenalp runter bis nach Chur fahren.

Am Samstag stand erneut morgens ein Krafttraining und nachmittags ein Intervalll auf dem Programm. Auch heute regnete es wieder. Dennoch trafen wir alle nachmittags ein ziemlich gutes Zeitfenster und kamen beinahe trocken durch. Die beiden Trainings fühlten sich jedoch nicht mehr so ring an, wie jene am Mittwoch… So waren wir auch froh, dass wir nach dem Intervall noch einen halben Nachmittag zur Verfügung hatten, zum schlafen, und Downhill-Weltcup schauen.

Sonntags war bereits Zeit zum abreisen. Je nach Müdigkeit und guten Zugsverbindungen teilten wir uns erneut in Gruppen auf und fuhren noch ein letztes Mal mit den Bikes los.

Natürlich gingen wir nicht nur in die Lenzerheide wegen den obercoolen Trails. Die Abende verbrachten wir hauptsächlich damit, die letzte Weltcup-Runde in Bulgarien vorzubereiten, mit dem wenigen Kartenmaterial, das wir hatten. Es fühlte sich schon ein wenig komisch an, die ganze Vorbereitung ohne Simi zu machen. Doch wenigstens konnten wir nach den Vorbereitungsblocks noch gemeinsam Tichu spielen oder Jassen. Und auch ohne Simi sind wir hochmotiviert, in Bulgarien noch einmal unser bestes zu zeigen. Adrian, Silas, Lena, Noah und Flurin werden antreten. So können wir (mit Chrigä) neben den beiden Einzelrennen auch in der Mixed-Staffel zwei Teams ins Rennen schicken. Ausserdem wird Beat uns begleiten und einen Teil der Betreuung übernehmen. Bulgarien, wir kommen!